Bad Sachsa goes Gassi

Idee von Wolfgang Buckmann und Dorota Schmidt


Für viele in Bad Sachsa ein Ärgernis: Hundehäufchen. Doch Ärgern verbessert nichts, Lösungen müssen her. Wir haben zum Thema „Hundekot in Städten“ recherchiert und detaillierte Informationen unter anderem von der Stadtreinigung Hamburg über deren Erfahrungen und Lösungsstrategien erhalten. Auf der Basis der gesammelten Informationen haben wir die Aktion „Bad Sachsa goes Gassi“ erarbeitet.

 

Drei Dinge müssen vorhanden sein, damit Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge aufheben:

  1. Gassi-Beutel
  2. Mülleimer, um den Beutel möglichst schnell wieder loswerden zu können
  3. Die Bereitschaft der Hundehalter, die Häufchen überhaupt aufzuheben

Punkt 3 hängt in den meisten Fällen von Punkt  1 und 2 ab. Mit der Aktion „Bad Sachsa goes Gassi“ wollen wir die Hundehalter dabei unterstützen, Häufchen aufzuheben, indem wir ihnen kostenlos Gassi-Beutel anbieten.

Foto: Sabine Klapper


Solche Gassibeutel-Spender und Müllkörbe finden Sie inzwischen an vielen neuralgischen Punkten im Ort. Sowohl die Beutelspender als auch ein großer Teil der Mülleimer sind aus Spenden finanziert. Die meisten Beutel-spender werden von sogenannten "Gassi-Paten" betreut, die ehrenamtlich regelmäßig die Beutel nachfüllen. 

 

Die Gassibeutel werden von der Stadt gekauft und auch die Leerung der  zahlreichen neu hinzugekommenen Müllkörbe  geschieht durch  den Bauhof der Stadt. Die von der Stadt gekauften Gassibeutel sind als ergänzendes Angebot für Hundehalter gedacht.

 

Das Foto zeigt übrigens Wolfgang Buckmann, der Anfang 2019 unermüdlich unzählige Beutelspender und Mülleimer montiert hat.

Foto: Sabine Klapper


Sind die Gassi-Beutel biologisch abbaubar?

 

Nein, sind sie nicht. Der Grund: Biologisch abbaubare Beutel werden mitsamt der Häufchen von den Hundehaltern gern und oft in der Natur entsorgt. Dort werden sie dann nur sehr sehr langsam biologisch abgebaut. Papiertüten sind leider auch keine wirkliche Alternative, da sie in der Herstellung sehr wasserintensiv sind und bei einmaligem Gebrauch die Umwelt mehr belasten als Plastik, das anschießend verbrannt wird.

 

Wenn die von uns verteilten Beutel in den Restmüll geworfen werden, wo sie hingehören, werden sie ordnungsgemäß entsorgt und gelangen nicht in die Ozeane.


Ist mit der Einnahme der Hundesteuer die Entsorgung der Hinterlassenschaften nicht die Sache der Stadt?

 

Leider nein. Wenn die Stadt den Hundekot entsorgen würde, müsste die Hundesteuer viel höher sein. Auch die Gassi-Beutel in den Spendern sind nur ein ergänzendes Angebot für Hundehalter, die gerade keinen eigenen Beutel dabei haben. Gassi-Beutel zum Selbst-Kaufen gibt es bei Kielholz in der Marktstraße und in den gut sortierten Supermärkten beim Tierbedarf.


 

Die Aktion "Bad Sachsa goes Gassi" läuft mittlerweile seit über zwei Jahren. Bis auf wenige Ausnahmen landen die gefüllten Beutel in den zahlreichen neu installierten und/oder bereits vorhandenen Müllkörben. Wir freuen uns, dass die weit überwiegende Mehrheit der Sachsaer Hundehalter verantwortungsvoll mit den angebotenen Beuteln und der Natur umgeht.

 

Im Stadtzentrum

Die ersten Beutel wurden durch die Ideen-Auffangstation spendenfinanziert. Die Beutel werden zu mehreren Stück an nachfragende Hundehalter (Einheimische und Touristen) in Geschäften am Ort ausgegeben. Ein Din-A4-Zettel im Schaufenster weist auf die Ausgabe hin.

 

Inzwischen sind an vielen Stellen Beutelspender und Mülleimer installiert.

 

In Wohnstraßen

Grundstücksbesitzer können bei KIELHOLZ ein Gassi-Kit zum Selbstkostenpreis von € 2,50 erwerben. Dieses besteht aus einem laminierten Schild, einem 100er-Pack Gassi-Beutel mit Aufhängemöglichkeit und zwei wiederverwendbaren Kabelbindern, die zur Montage dienen.

An Gartenzäune montiert, dient das Gassi-Kit dazu, dass Hundehalter sich auf ihrem Spaziergang unkompliziert bedienen können.

Nach nunmehr über zwei Jahren Erfahrung mit den Gassi-Kits können wir sagen: Es funktioniert. Dort, wo Gassi-Kits hängen, liegen DEUTLICH weniger Häufchen herum. Selten kommt es vor, dass Schlaumeier sich einen ganzen Packen Beutel herunterreißen. Doch wenn wir uns davon beeindrucken lassen, dass manche die Regeln nicht einhalten, können wir gleich einpacken.

 

In Parks

Auch hier wurden von der Stadt und der Holding inzwischen Beutelspender installiert, die regelmäßig befüllt werden.

 

Begleitet wird die Aktion durch eine Berichterstattung vom HarzKurier.

 

Alle gemeinsam für ein sauberes Bad Sachsa

 

Herr Friedrichsen ist Ansprechpartner für alle, die Standorte, an denen Beutelspender und Mülleimer fehlen, melden wollen. Lutz Friedrichsen, Ordnungs- und Bauamt, Tel.  05523/3003-25, E-Mail: lutz.friedrichsen@bad-sachsa.de“ 

 

Die Zeit hat gezeigt, dass sich dort, wo Beutel angeboten werden, etwas verändert. Es sind Anfang 2019 zahlreiche Spender und Mülleimer dazugekommen. Wir hoffen, dass viele Hundehalter mitmachen.